„Anima“

Am einzeln stehenden Birnbaum unweit des Cafés Koppelschleuse hängen ungewöhnliche Früchte. Im Inneren von Glühbirnen zeigt Rosmarie Weinlich beleuchtete Miniaturwelten, die ganz real werden und vergehen, denen man bei ihrer Entwicklung quasi zuschauen kann. Hängende Gärten oder Miniatur-Landschaften, die bei der ersten Begegnung romantisch-rührend wirken, bei näherem Hinschauen aber Abgründe offenbaren. Handelt es sich doch um vom Menschen gestaltete und der Vergänglichkeit preisgegebene Idyllen im Miniaturformat. Wem die Idylle in ihrer immer schon als Verklärung eines naturnahen Lebens verdächtig war, wird sich hier bestätigt finden. Beschaulich, friedlich, putzig… lauter kleine Sehnsuchtsorte und Heimaten. Doch auch diese winzigen loci amoeni sind flüchtig, und alle Schönheit ist eitel. Im Grunde offenbart Rosmarie Weinlichs romantische Miniaturidylle sich schließlich als Verwandte der Vanitas-Stillleben: Nichts währt ewig.

www.rosmarieweinlich.de